Book 143

Die Frage, welchen Einfluss Arbeitnehmer auf die Fuhrung und Kontrolle von Unternehmen haben, trifft einen Kernpunkt der Diskussion um Spielarten des Kapitalismus. Die nationalen Institutionssysteme - so die weit verbreitete Position - favorisieren bestimmte Formen der Corporate Governance: auf Shareholder Value orientierte angelsachsische Systeme mit wenig Raum fur Arbeitnehmerbeteiligung einerseits, partizipationsfreundlichere kontinentaleuropaische Systeme andererseits. Lippert und Jurgens wenden sich gegen diese einfachen Zuordnungen. In der Automobilzulieferindustrie - einer Branche, die sich dem Druck der Globalisierung besonders stark ausgesetzt sieht - zeigen sie anhand von Intensivfallstudien, dass in jedem der Untersuchungslander Typen der Corporate Governance vorzufinden sind, die der Logik der nationalen Institutionssysteme widersprechen. Welchen Entwicklungsverlauf nehmen diese Unternehmen, koennen sie ihre Besonderheit gegenuber dem nationalen Kontext aufrecht erhalten oder kommt es doch wieder zur Annaherung an typische nationale Muster? Diesen Fragen gehen die Autoren auf Grundlage pfadanalytischer Untersuchungen und kritischer Ereignisse in der Unternehmensentwicklung nach.