Book 8

Der Band rekonstruiert und kritisiert die verstreuten Vorschlage, die Karl R. Popper zur Philosophie der Sozialwissenschaften gemacht hat. Dabei stehen drei Themenbereiche im Vordergrund: Zum einen wird der von Popper verteidigte Methodologische Individualismus in der Absicht untersucht, dessen begrenzte heuristische Fruchtbarkeit sichtbar zu machen; zum weiteren wird die von Popper favorisierte Logik von Handlungserklarungen einer nachhaltigen Revision unterzogen, was eine umfassendere handlungstheoretische Erklarungspraxis erlaubt, als sie Popper im Auge hatte; und zum dritten diskutiert der Autor die Frage, inwieweit Poppers Theorie des Wissensfortschritts fur die sozialwissenschaftliche Theoriebildung verbindlich ist; auch in diesem Falle werden Mangel diagnostiziert und Wege zu deren Beseitigung erkundet. Relevanz und Reichweite der Popperschen Gedanken zur Philosophie der Handlungswissenschaften lassen sich damit deutlicher abstecken, als dies der bisherigen Popper-Rezeption moeglich war. Es stellt sich heraus, dass Poppers sozialwissenschaftliche Methodenvorschlage in revidierter Form durchaus Beachtung verdienen und manchem neueren Versuch, der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung Halt und Richtung zu verleihen, vorzuziehen sind.