Historische Wissensforschung
1 primary work
Book 12
Die Jesuiten sind aus der Geschichte der europaischen Kartographie nicht wegzudenken. Haufig waren sie die ersten Europaer, die Karten bestimmter Regionen in Asien, im Pazifik oder in Amerika zeichneten und einem breiten Publikum in Europa zuganglich machten. Dies traf auch auf den oberen Amazonas zu, wo sich jesuitische Missionare im Auftrag der spanischen Krone ab 1638 niederliessen. Viele Missionare verbrachten Jahre oder Jahrzehnte am Amazonas. Irina Saladin untersucht die Zusammenhange von missionarischen Praktiken und Wissensproduktion. Sie zeigt, dass die alltaglichen Reisen durch das Labyrinth aus Flussen und der enge Kontakt der Missionare zur indigenen Bevoelkerung Auswirkungen auf die kartographischen Reprasentationen des Amazonas in der Fruhen Neuzeit hatten, ebenso wie religioese Konzepte und politische Aktivitaten des Ordens.