Book 21

Das Gerucht, Gott sei tot, scheint ubertrieben gewesen zu sein. An dessen Verbreitung haben die Naturwissenschaften einen wesentlichen Anteil gehabt. Gegenwartig fuhren dagegen gerade sie Gott wieder im Munde. Massgeblichen Anteil daran hat die Entdeckung des Phanomens der "Feinabstimmung": Wenn Naturkonstanten, die die Gestalt unseres Universums bestimmen, nur wenig andere Werte angenommen hatten, hatte es bewusstes Leben nie gegeben. Matthias Schleiff entwickelt daraus das teleologische "Feinabstimmungsargument". In der Nachfolge traditioneller Gottesbeweise, aber mit den wissenschaftlichen Einsichten unserer Zeit, argumentiert er dafur, dass sich die Annahme eines kosmischen Schoepfers auf rationale Grunde stutzen kann. Er setzt sich dabei intensiv mit alternativen Erklarungshypothesen auseinander - etwa der Erklarung durch den Zufall, das Anthropische Prinzip oder die Theorie des Multiversums - und bringt so Naturwissenschaften, Philosophie und Theologie wieder in ein Gesprach uber den Anfang der Welt.


"Nicht wenige Theologen, besonders unter den protestantischen, ziehen es vor, wenn sich Theologie und Naturwissenschaften niemals wechselseitig ins Gehege kommen. [...] Da macht das Buch des evangelischen Theologen und Philosophen Matthias Schleiff hellhoerig, das die schiedlich-friedliche Funkstille zwischen Theologie und Naturwissenschaften [...] aufkundigt. [...] Wer Sinn fur gut durchdachte und klar prasentierte Argumente hat, fur den ist die Lekture dieses Buches ein intellektuelles Vergnugen besonderer Art. [...] Im letzten Kapitel seines Buches fuhrt Schleiff in neun sehr klug abwagenden Thesen aus, wie Theologen und Naturwissenschaften uber das so verstandene Feinabstimmungsargument wieder in ein direktes Gesprach miteinander kommen koennen. Das Gesprach durfte, wie Schleiff darlegt, beide Seiten vielfaltig herausfordern und folgenreich fur sie werden. Das Buch von Matthias Schleiff eroeffnet in provozierender Weise ein solches Gesprach. Ein hervorragendes Buch."
Holm Tetens in zeitzeichen 8/2019, S. 26

"Auch dann, wenn man dem Argument weniger oder anderes zutraut als der Verfasser, wird man fur kunftige Beschaftigungen mit dem teleologischen Argument im Besonderen, den Gottesbeweisen im Allgemeinen und der Frage nach dem Verhaltnis von naturwissenschaftlicher Erkenntnis und heute verantworteter Schoepfungstheologie an dieser Arbeit nicht vorbeikommen."
Dirk Evers in Theologische Literaturzeitung 144 (2019), S. 1188-1190

"Schleiffs Dissertation ist ein Ausnahmewerk. Es liest sich trotz seiner anspruchsvollen Thematik hervorragend dank einer grossartigen Leserfuhrung und der anschaulichen Entfaltung aller logischen Argumentationen. Wer es liest, gewinnt quasi im Nebengang Einblick in aktuelle Theoriebildungen der Kosmologie. Das Buch ist aber auch ein hervorragendes Beispiel einer interdisziplinaren Arbeit. Die Art des Zusammenspiels von Philosophie und Theologie mit der Physik leuchtet intuitiv ein. Obwohl Schleiff einen dezidierten Schluss zugunsten der Schoepferhypothese zieht, wirkt er in vielem unvoreingenommener und offener als seine Vordenker, die zumeist als Naturwissenschaftler schrieben."
Giancarlo Voellmy in AfeT Rezensionen auf rezensionen.afet.de