Book 7

Mit der Schaffung integrierter Märkte und der Einführung einer gemeinsamen Währung sind notwendige Voraussetzungen für die volle Entfaltung der effizienzsteigernden Wirkung der internationalen Arbeitsteilung hergestellt worden. Zugleich bleiben die Einzelstaaten für den Bereich der sozialen Sicherung zuständig. In fast allen Mitgliedsländern der Europäischen Union sind die bestehenden Systeme sozialer Sicherung unter einen tiefgreifenden Reformdruck geraten. Dazu stellt Martin Kolmar folgende Fragen: Inwieweit ist der durch die EU-Verträge gegebene rechtliche Rahmen angemessen, die grundsätzlichen Ziele der Effizienz und des langfristigen ausgewogenen Wachstums zu verwirklichen? In welchen Bereichen existieren strategische Anreize sowohl für Beitragsleistende und Beitragsempfänger als auch für die nationale Politik, die diesen Zielen entgegenlaufen? Welche Reformoptionen bieten sich an?Martin Kolmar identifiziert die wesentlichen Elemente der nationalen Sozialsysteme, die für eventuelle Ineffizienzen verantwortlich sind, und analysiert deren Anreizwirkungen anhand theoretischer Modelle. Dabei trennt er zwischen intra- und intergenerativer Umverteilung. Es zeigt sich, daß nur auf Faktormärkten der rechtliche Rahmen unzureichend ist, während auf Gütermärkten keine Ineffizienzen auftreten, die durch die nationale Zuständigkeit für Sozialpolitiken verursacht werden. Anschließend untersucht der Autor unterschiedliche Reformoptionen zur Beseitigung der Ineffizienzen und vergleicht die Reformmodelle 'Zentralisierung', 'Ursprungslandprinzip' und 'zwischenstaatliche Transfers' miteinander.Teile der Arbeit sind mit dem Knut-Wicksell-Preis der European Public Choice Society und mit dem EIB-Preis der European Investment Bank ausgezeichnet worden.

Book 27

Dieses Buch geht auf eine Studie zurück, die von der Humanistischen Stiftung, Frankfurt in Auftrag gegeben wurde. Ziel war es, den Übergang vom derzeitigen System der Unternehmensbesteuerung zu einem System der nachgelagerten Besteuerung zu simulieren, um ein besseres Verständnis der Verteilungswirkungen einer Steuerreform während des Übergangs vom alten zum neuen langfristigen Gleichgewicht zu erlangen und Reformszenarien zu entwickeln, die Anpassungslasten ebenso wie Mitnahmeeffekte einer Steuerreform möglichst weitgehend vermeiden. Die Ergebnisse der Simulationsanalyse sind politisch relevant, weil sie zentrale Zielkonflikte einer die langfristige Effizienz steigernden Steuerreform aufzeigen. Neben den Ergebnissen der Simulationsanalyse wird die bestehende Literatur zu den Effekten wachstumsorientierter Steuerreformen zusammengefasst und zur vorliegenden Studie in ein Verhältnis gesetzt. Des Weiteren offenbart die Analyse interessante Parallelen zur Frage nach der Möglichkeit eines Pareto-verbessernden Übergangs von ineffizienten zu effizienten Institutionen, so dass die Ähnlichkeit des Problems mit anderen Reformvorhaben sichtbar wird. Darüber hinaus sind die zur Anwendung kommenden Simulationsmethoden zur Modellierung eines Übergangs neu, so dass sie für den Leser auch unabhängig von den Ergebnissen der Studie von Interesse sein dürften.