Italienische Forschungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, Max-Planck-Institut, 4. Folge
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Der gebürtige Mailänder Camillo Rusconi (1658–1728) gilt als der bedeutendste römische Bildhauer des Spätbarock. In dieser Studie widmet sich Frank Martin erstmalig grundlegend Rusconis beachtlichem Œuvre. Seine großen Werkkomplexe, darunter die berühmten Apostelstatuen in der Lateranbasilika in Rom, werden detailliert erläutert und in ihrem Entstehungskontext gedeutet. Die Schilderung von Rusconis künstlerischer Karriere, die der einflussreiche Maler Carlo Maratti maßgeblich beförderte, gewährt Einblick in die Mechanismen des römischen Kunstbetriebs.
Camillo Rusconi etablierte ein klassisch orientiertes Stilideal in der Skulptur, das in den Arbeiten seiner Schüler Filippo della Valle, Giovanni Battista Maini, Pietro Bracci sowie Giuseppe Rusconi fortlebte und sich vom hochbarocken Pathos Gian Lorenzo Berninis signifikant abhob. Das längst überfällige kritische Werkverzeichnis sowie die Auswertung zahlreicher Quellen und Dokumente runden die Monographie ab. Damit erweist sich der Band als Standardwerk für die Erforschung der Skulptur im 18. Jahrhundert.