Phaenomenologica
4 primary works
Book 114
Dieses Buch ist in erster Linie als ein Beitrag zur phanomenologi- schen Aufklarung der mathematischen Erkenntnis gedacht. Pha- nomenologie als Methode kann nur im handanlegenden Bearbei- ten von Bewusstseinsleistungen ihre Angemessenheit und ihre Lei- stung erweisen. Weiterhin ist eine phanomenologische Klarung der Moeglichkeit der Erkenntnis in Mathematik und Logik nahelie- gend, weil es deren Erkenntnisprobleme waren, die Husserl zur Philosophie und schliesslich zur Phanomenologie gefuhrt haben. Will man sich bei diesem Vorhaben an der phanomenologischen Methode orientieren, so kann eine Sammlung und Darstellung der verstreuten Husserlschen Stellungnahmen zur Philosophie der Mathematik nicht ausreichen. Jede dieser Stellungnahmen muss daruberhinaus an der phanomenologischen Methode gemessen werden, die Husserl mit viel groesserer Muhe ausgearbeitet hat als seine Ansatze zu Einzelfragen, wie z. B. zur Klarung der Mathema- tik, die im Rahmen seines philosophischen Gesamtvorhabens schliesslich nur noch ein Problem neben anderen darstellten. In dem Vorhaben, Phanomenologie als Philosophie der Mathematik zu entfalten, mussten die wichtigsten, von Husserl vorgegebenen Loesungsansatze seinem eigenen Willen gemass kritisch gepruft werden. Wo es sich als unumganglich erwies, musste im Namen der Methode auch eine andere Loesung bevorzugt werden. Die vorlie- gende Schrift unterscheidet sich im wesentlichen von den bisheri- gen Darstellungen von "Husserls Philosophie der Mathematik" durch die weiterfuhrende Anwendung der phanomenologischen Methode auf Fragen der mathematischen Erkenntnisgewinnung. Husserls AEusserungen zu philosophischen Fragen der Mathema- tik finden sich in allen seinen veroeffentlichten phanomenologi- 2 EINLEITUNG sehen Schriften verstreut. Die Ausfuhrungen der 4. und 6.
Book 147
Diese Untersuchung zeigt, das es zwischen der singularen Wahrnehmung von Gegenstanden und der objektiven und kommunizierbaren Erkenntnis ein `Mittleres' gibt, d.h. eine bereits bestandige und spezifische Vorform von Erkenntnis, die weder nur Wahrnehmung ist noch schon Erkenntnis darstellt. Husserl war der erste, der explizit die Eigenstandigkeit der vorpradikativen Erfahrung behauptet hat. Dennoch zeigt sich, das die Sache und die erkenntnisermoglichende Funktion der vorpradikativen Erfahrung bereits von Hume und Kant untersucht wurden. Auf dem Grund des gleichen Sachinteresses ist es moglich, ihre Ergebnisse mit grosem Gewinn in die phanomenologische Theorie der Erkenntnis einzugliedern. Ferner wird die transzendentale Funktion dieser erfahrungsgegrundeten und bereits spezifischen Vorformen von Erkenntnis fur die Ermoglichung eben dieser Erkenntnis aufgewiesen. Die Analysen der Formen vorpradikativer Erfahrung in Erfahrung und Urteil sind somit die entscheidenden Schlusstucke der genetisch-phanomenologischen Erkenntnistheorie, die sich hiermit zugleich als tragfahig und konsistent erweist.
Book 185
This book is an effort to bring genetic-phenomenological analyses in contact with empirical psychology, neurology, cognitive science and research in primate cognition. The conclusion reached is that most higher-order achievements of our mind might in fact be accomplished without language in the low-level system of phantasmatic imagination. This leads to an "inclusive theory of the subject" which allows us to understand how higher-organized animals like primates can think.
Book 219