Book 4877

Staatenverantwortlichkeit und Meeresspiegelanstieg - dem Thema, das aus den internationalen Bemuhungen um den Klimaschutz eine hohe Aktualitat gewinnt, ist der besondere Reiz zu eigen, dass bestehende Regeln des Voelkerrechts auf einen Fall angewandt werden mussen, der sich noch nicht ereignet hat, dessen Eintritt aber als wahrscheinlich gelten muss. Die Autorin entwickelt anhand der geltenden Dogmatik die Moeglichkeit, das Institut der Staatenverantwortlichkeit auf die Schaden, die durch den Meeresspiegelanstieg entstehen, anzuwenden. Ein Schwerpunkt bildet dabei die Untersuchung, ob eine voelkerrechtliche Primarnorm - u. a. das Verbot der erheblichen grenzuberschreitenden Umweltbeeintrachtigung oder Art. 4 Klimakonvention - durch die Emission erheblicher Mengen von Treibhausgasen verletzt wird. Koennen insbesondere Inselstaaten, die vom Untergang bedroht sind, ein "Recht auf Existenz" geltend machen? Des Weiteren wird der Kausalitats- und Beweismassstab im bestehenden Voelkerrecht analysiert. Daran schliesst sich die Frage an, ob im Voelkerrecht nicht ein Trend auszumachen ist, bei welchem eine Beweiserleichterung bei Umweltschaden anzunehmen ist.