Book 2

Thermodynamische Grundlagen

by Rudolf Plank

Published 1 January 1953
Ein Handbuch der Kaltetechnik, das alle Phasen der Kalteerzeugung und der Kalteanwendung umfassen soll, ist ohne ausfuhrliche Behandlung der Thermodynamik von Ein- und Mehrstoffsystemen nicht denkbar. Es entspricht dem Geiste dieses Handbuches, dass die einzelnen Gebiete nicht vom engen Standpunkt der ausschliesslichen und unmittelbaren Verwertbarkeit in der Kaltetechnik, sondern in dem breiteren Rahmen ihrer allgemeinen Bedeutung behandelt werden. Selbstverstandlich wird uberall da, wo sich Beruhrungs- punkte mit der Kaltetechnik zeigen, auf diese Zusammenhange ausdrucklich hingewiesen; insbesondere werden die Beispiele vorzugsweise aus den ver- schiedenen Bereichen der Kaltetechnik gewahlt. Die allgemeine Darstellung der Grundlagen entspricht aber derjenigen, die fur ein Lehrbuch der technischen Thermodynamik zweckmassig ist, so dass sich dieser Band auch als eine Ein- fuhrung in dieses Lehrgebiet eignen durfte. Ein Abschnitt uber Verbrennungs- vorgange wurde allerdings nicht aufgenommen, da er zu weit abseits von dem Gegenstand dieses Handbuches liegt. Auch das Gebiet der Warmeubertragung musste hier fortgelassen werden, weil es wegen seiner umfassenden Bedeutung in einem besonderen Band des Handbuches (Band III) behandelt werden wird. Eingehender als sonst ublich werden die thermodynamischen Kreisprozesse besprochen und gegeneinander abgewogen. Die Wirtschaftlichkeit von Warme- kraft- und Kaltemaschinen lasst sich bei geeigneter Wahl des Prozesses nicht unwesentlich verbessern. Bei der grossen Zahl der in der Kaltetechnik verwendeten Arbeitsstoffe (Kaltemittel), deren thermische Eigenschaften im allgemeinen noch nicht so genau untersucht sind, wie es beim Wasserdampf der Fall ist, schien es auch berechtigt, die verschiedenen Formen der Zustandsgleichung ausfuhrlicher zu behandeln und auf ihre Vor- und Nachteile hinzuweisen.

Book 4

zum (In zwoelf Banden.) Herausgegeben von Professor Dr.-Ing. Dr. phil. nat. h. o. R. Plank, Karlsruhe. Die Kaltetechnik erscheint dem Aussenstehenden als ein enges Teilgebiet des Maschinenbaues, und in diesem Sinne wird sie auch meist an Technischen Hoch- schulen gelehrt. Oft sieht man in ihr sogar nur ein Anwendungsbeispiel der technischen Thermodynamik. Ihren vollen Umfang und ihre grosse wirtschaft- liche Bedeutung erkennt man erst, wenn man sich nicht nur mit der Erzeugung tiefer Temperaturen befasst, sondern auch deren zahlreiche Anwendungsmoeglich- keiten betrachtet. Ein die gesamte Kaltetechnik umfassendes Handbuch, das, mit wissenschaft- licher Strenge und den Bedurfnissen der Praxis Rechnung tragend, dieses weit- verzweigte Cubiet behandelt, ist bisher nicht geschrieben worden. Es lasst sich auch nicht in einen einzigen, noch so dicken Band fassen und kann nicht von einem Verfasser bewaltigt werden. Der Herausgeber und der V erlag wollen durch das vorliegende Werk, das zwoelf Bande von je rund 400 Seiten umfassen soll, eine vorhandene Lucke in der technischen W eltli tcra tur schliessen. In den verschiedenen Landern sind zahlreiche Lehrbucher der Kaltetechnik erschienen, von denen manche in vor- zuglicher Weise einzelne Teilgebiete darstellen, wie z. B. den Kaltemaschinen- bau, die Klimatechnik, das Transportwesen, die Lebensmittelfrischhaltung u. a. Keines dieser Werke setzte sich aber das Ziel, den Kalteingenieur in umfassender und vertiefter Weise in die Gesamtheit seines Aufgabenbereiches einzufuhren.

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