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Ausgehend von der Fulle des im romischen Pompeji aufgefundenen Geschmeides und der relativen Unversehrtheit seiner Fundkontexte werden unterschiedliche Aspekte und Funktionen antiken Schmucks dargelegt. Exemplarisch wird dabei erhaltener realer Schmuck in Beziehung gesetzt zu vor allem an den Wanden pompejanischer Hauser dargestelltem Schmuck, um so ein Bild von den verschiedenen Einsatzmoglichkeiten romischen Geschmeides zu gewinnen. Wesentlich erweitert wird die Perspektive daruber hinaus durch eine intensive Aufarbeitung von Aussagen zum Geschmeide in der antiken Literatur. Vor allem aber sind es die zahlreichen dokumentarischen Zeugnisse aus dem romischen Agypten, die einen neuen Einblick in den Antiken Umgang mit Geschmeide gewahren. Diese Papyrusurkunden - Ehevertrage, Testamente, Diebstahlklagen, Tempelinventare, etc. - sind vorzuglich geeignet, den okonomischen Nutzen und sozialen Stellenwert von Geschmeide naher zu beleuchten und seine Funktion als mobile Wertanlage zu belegen.
Durch die Verbindung archaologischer, literarischer und dokumentarischer Zeugnisse, die hier erstmals gleichwertig nebeneinanderstehend ausgewertet und als gegenseitiges Korrektiv verwendet werden, wird gleichsam die Schallgrenze der reinen Archaologie durchbrochen. So kann uber eine asthetische und ikonographische Bewertung der Kleinodien hinaus die Komplexitat des Gesellschaftsphanomens Schmuck aufgezeigt und seine sozio-okonomische Bedeutung in der romischen Kaiserzeit herausgearbeitet werden.