Unternehmungsspiele
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"Aufruf zum Deutschen Unternehmensplanspiel 74" - mit dieser Schlagzeile war- ben die Managementzeitschrift, Plus" und das "Universitatsseminar der Wirt- schaft" in einer ganzseitigen Anzeige des "Handelsblatt" um Teilnehmer am Plan- spiel MARGA 7. An diesem groessten uns bekannten "play-in" auf dem Gebiet des Management koennen bis zu 3.072 Personen teilnehmen. In den Jahren 1971 und 1972 haben bereits uber 5.300 Personen mitgespielt. Die Aktion "Deutsches Unternehmensplanspiel" und ihr Widerhall zeigen deutlich: Unternehmer-Spielen ist "in". Kaum eine der zahlreichen Managementausbildungs- institutionen verzichtet auf den Einsatz von Planspielen, zahlreiche Unternehmun- gen veranstalten Spiele in eigener Regie, oeffentliche Verwaltungen versuchen, ihre Beamten mit Hilfe von Unternehmungsspielen in die Geheimnisse erfolgreichen Managements einzuweihen, auch fur Versicherungen, Krankenhauser, Kommunen, Banken und landwirtschaftliche Betriebe ist eine kaum noch zu ubersehende Zahl von Planspielen entwickelt worden. Diese Entwicklung lebt u. a. von dem Glauben an besondere padagogische Vorzuge von Unternehmungsspielen gegenuber anderen Lehrmethoden. Dieser Glaube wur- de vor allem in der Pionierphase (ca. 1956-62) von den Konstrukteuren und den Anwendern der Spiele sozusagen als Einftihrungswerbung verbreitet. Sortiert man die einzelnen Behauptungen, so kann man zunachst zwei grosse Gruppen unter- scheiden. Zum einen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass ein bestimmter Komplex von Lernzielen mit Unternehmungsspielen besonders gut erreicht werden koenne, zum anderen sind es lernpsychologische Vorzuge, die Unternehmungsspielen zugeschrieben werden. Die Lernziele kann man wie folgt gruppieren: - Wissen uber die simulierte Umwelt erwerben, z. B.: = typische unternehmerische Entscheidungssituationen spezielle betriebliche Funktionsbereiche Interdependenzen zwischen Funktionsbereichen = zeitliche Interdependenzen von Ereignissen und Entscheidungen.