Das spitzenlose Schleifen wird in seinen beiden Verfahrensvarian- ten, dem Einstech- und dem Durchlaufschleifen, aufgrund seiner spezifischen Vorteile insbesondere bei der Serien- und Massen- fertigung von rotationssymmetrischen Teilen immer haufiger ein- gesetzt [1, 2, 3, 4J . Als typische Werkstucke, die meist mit Hilfe dieses Verfahrens bearbeitet werden, sind Prazisionsteile wie Walzlagerrollen und -ringe, Dusennadeln, Kreuzgelenke, Ventilstoael sowie Achsen und Wellen in den verschiedensten AusfUhrungen zu nennen (Bild 1). Langes Stangenmaterial laat sich uberhaupt nur spitzenlos wirt- schaftlich schleifen. Aufgrund einer erheblichen Steigerung der Zerspanleistung ist seit einigen Jahren die Fertigung profilierter Rundteile aus dem voUen Material in kurzer Zeit und mit groaer Prazision moglich. Der verfahrensbedingte FortfaU von Zentrierung und Einspannung des Werkstucks erlaubt einen hohen Automatisierungsgrad des Schleifprozesses bzw. eine kontinuierliche Bearbeitung im Durch- laufverfahren. Die wunschenswerte Wirtschaftlichkeit des Verfah- rens ist vielfach jedoch nur dann gewahrleistet, wenn der Auf- wand fUr das Rusten und Einrichten der Maschine gering gehalten werden kann, was allerdings bedingt durch den relativ komplexen Formbildungsprozea und die Vielzahl der das Arbeitsergebnis be- einflussenden Groaen nicht immer gesichert ist. Fur eine gezielte Maschineneinstellung erforderliche theoretische Grundlagen wurden bisher fast ausschliealich fUr das spitzenlose Einstechschleifen erarbeitet [5,6,7,8,9, 1q] und in der industriel- len Praxis auch mit Erfolg angewendet. Demgegenuber beruht die Maschineneinstellung fUr das Durchlaufverfahren bis heute - - fast ausschlieGBPHich auf empirischen Methoden, deren theoretische Bestatigung bisher noch aussteht.

Mi t der Entwi.: klung automa tisierter Fertigungsanlagen - auch fur die st ndig wechselnden Aufgaben der Einzel- und Klein- serienfertigung - und der Einfuhrung elektronischer Datenver- arbeitungsanlagen wurden die technischen Voraussetzungen ge- schaffen, die industrielle Produktion rationell zu gestalten [1, 2, 31 . Fur die Fertigung steht heute ein differenziertes Angebot lei- stungsf higer Produktionsanlagen und -mittel zur Verfugung, so daB den verschiedensten Fertigungsaufgaben die jeweils technisch und wirtschaftlich gijnstigsten Leistungsorgane zu- geordnet werden konnen. Die wirtschaftliche Nutzung der damit gegebenen technischen Moglichkeiten ist in besonderem MaSe yom Leistungsniveau der Planung und Vorbereitung in den der Fertigung vorgelagerten Bereichen - speziell der Arbeitsvorbereitung - abh ngig [4] - Hier sind die spezifischen Forderungen des Marktes in Verbin- dung mit den Zielen und Pl nen des Unternehmens in konkrete Durchfuhrungsanweisungen fur die Fertigung umzusetzen. Diese Aufgabe wird mit den Ver nderungen durch den technischen Fortschritt und die langfristige Marktentwicklung immer schwie- riger und gleichzeitig immer wichtiger (Bnd 1). Dadurch sind die Produktionsbereiche Konstruktion und Arbeits- vorbereitung insbesondere in der Einzel- und Kleinserienferti- gung in den letzten Jahren zunehmend zum EngpaB im Produktions- prozeB geworden.

Die technischen Voraussetzungen zur Rationalisierung der industriellen Produktion in Unternehmen der Einzel-und Kleinserienfertigung wur- den durch die Entwicklung von automatisierten Fertigungsmitteln so- wie der elektronischen Datenverarbeitungsanlagen (EDVA) geschaffen [1,2,3]. Die Automatisierurig der Fertigung fiihrte vor aHem durch den Einsatz numerisch gesteuerter Maschinen in diesen Unternehmen zu einer Ra- tionalisierungsliicke in den der Fertigung vorgelagerten Produktions- bereichen Konstruktion und Arbeitsvorbereitung [4 J. Diese beiden Bereiche wurden durch die mit der Automatisierung der Fertigung verbundene Zunahme von Planungsaufgaben und durch Fakto- ren, die von auJ3en auf das Unternehmen einwirken, zunehmend zum EngpaJ3 der Auftragsabwicklung. [5,6]. Eine Entlastung dieser Unternehmensbereiche wird allgemein durch die Anwendung von Methoden, die mit EDV A verarbeitet werden konnen, erwartet[7J. Als Kriterium fUr die EffektiviHit derartiger Methoden in einem Unternehmen muJ3 vor allern die erzielbare Wirtschaftlichkeit zugrunde gelegt werden. Zur Abschatzung der Wirtschaftlichkeit von RationalisierungsmaJ3nah- men sollen zunachst die in den Unternehmen anfallenden Kosten ana- lysiert werden. Bild 1 zeigt die durch Untersuchungen in mehreren Industrieunternehmen ermittelten prozentualen Anteile der Selbstko- sten[8,9J.